Johannes Quirin: Ja, herzlich willkommen beim Genuss Talk. Heute spreche ich mit Christopher Werz, Geschäftsführer von Fächerbräu. Das ist eine Karlsruher Brauerei. Sie steht für Bio-Bier, regionale Zutaten und für was ganz Besonderes. Denn sie hat schon immer Crowdfunding mit dabei und mit an Bord, wenn es darum geht, sich einfach weiterzuentwickeln und einfach auch die Fans und des Fächerbräu einfach auch mitzunehmen. Ja, und darüber sprechen wir natürlich auch, aber nicht nur, weil uns geht's ja auch darum, mal den Christopher mit seiner Leidenschaft für Bier und natürlich auch für Karlsruhe sehr wahrscheinlich kennenzulernen. Es geht aber auch darum, einfach mal zu sehen, was Crowdfunding denn Fächerbräu bedeutet und letzten Endes auch, was dann der Bierpass und das Bierpapier ist. Christopher, ich freue mich, dass du heute zu Gast bist und ich bin schon richtig gespannt darauf, mehr über all die Dinge zu erfahren.
Christopher: Ich freue mich auch, Johannes.
Johannes Quirin: Ja, Christopher, bevor wir zu dem allen kommen, Bier, Pass, Bier, Papier und Crowdfunding, wie kam es eigentlich dazu, dass du 2017, 2018 eine Brauerei gegründet hast?
Christopher: Ja, es kam tatsächlich durch die Liebe zum Bier. Ich war immer in Deutschland unterwegs, in verschiedenen Städten und hab da die Getränkemärkte abgefahren, hab dann besondere Biere mitgebracht zu mir nach Hause und dann haben wir bei mir zu Hause in meiner Bude kleine Biertastings gemacht im Freundeskreis und das Interesse wurde dann immer größer und irgendwann bin ich dann auch auf Biermessen gegangen, war dann auf der größten Biermesse, Graf Biermesse, es damals gab in Deutschland, die Braukunst live in München und dort habe ich einen Brauer hier aus der Region kennengelernt und dann haben wir irgendwann mal gesagt, Mensch jetzt brauchen wir im Freundeskreis ein eigenes Bier, da stand ein Oktoberfest an, haben wir gesagt, okay, ein Festbier, dann waren aber nur noch vier Wochen Zeit, dann haben wir gesagt, okay, dann machen wir das ganze obergärig.
Johannes Quirin: Haha.
Christopher: Und dieses Bier kam damals so verdammt gut an, dass wir gesagt haben, Mensch, das müssen wir ein bisschen auf professionellere Beine stellen. Und so kam es dann zur Gründung von Fächerboy.
Johannes Quirin: Ja, Stück für Stück Fächerbräu, warum der Name hat was mit Karlsruhe zu tun als Fächerstadt, wenn ich so richtig im Kopf hab, ne?
Christopher: Richtig, genau so ist es. Wir haben sehr lange nach dem Namen gesucht. Ursprünglich wollten wir so eine ehemalige Karlsruher Brauerei wiederbeleben. da geschaut, was gibt es denn da noch? Was hat einen tollen Namen? Und haben das dann alles geprüft. Hatten uns dann für eine Brauerei entschieden und haben es dann auch noch mal vom Anwalt prüfen lassen. Und einen Tag vorm Notartermin hat er dann angerufen und gesagt, wir müssen eine Krisensitzung machen. Der Name ist geschützt, wenn auch im spirituosen Bereich. Dann haben wir Brainstorming gemacht von Pyramiden, Preu, über was weiß ich was alles. Das ist ja auch ein Wahrzeichen von Karlsruhe, die Pyramide. Fidelitas Preu, das steht im Stadtwappen von Karlsruhe mit drin. Irgendwann war dann die Idee, wenn ich mich nicht nenne, ins Fächerstadt Preu. Und da wir das Konzept aber von Anfang an als Kuckucks Brauerei hatten, wir dann damals gesagt, wir kürzen es ab, nennen es Fächerbräu und so kam das Ganze zustande damals.
Johannes Quirin: Kuckuckbrauerei, vielleicht auch das nochmal so bisschen kurz von dir erklärt. Ihr braut dort, wo andere auch brauen oder warum Kuckuckbrauerei.
Christopher: Genau so ist es. Amerika nennt man es Chipsy Brewery. Wir wollten das dann eben nicht auf Deutsch übersetzen und sind dann auf den Namen Kuckucks Brauerei gestoßen und der hat dann auch perfekt gepasst. Also wir mieten uns ein, legen dann quasi das berühmte Kuckucksei, eine andere Brauerei ins Nest und brauen dort unser Bier, bringen die Zutaten mit, die Rohstoffe mit, die Rezepte mit. Wir brauen auf der Anlage und gären und lagern bzw. reifen das Bier dann in der jeweiligen Brauerei. Und witzigerweise sind wir dann auch irgendwann im Hochschwarzwald gelandet. Und da hat dann das Thema Kuckucks Brauerei am Ende noch besser gepasst.
Johannes Quirin: wohl war wohl war ja jetzt hat alles mit einem kokos ei quasi angefangen mit einer sorte wie viel verschiedene biere habt ihr denn jetzt bei fächerbräu
Christopher: Also wir haben aktuell standardmäßig insgesamt fünf Biere. Das Festbier, was wir am Anfang hatten, haben wir immer noch im Sortiment, weil das nach wie vor sehr, sehr beliebt ist. Malz, aromatisch, süßlich, Waltonik, Karamell, 5,6 Prozent. Alkohol ein bisschen stärker. Kommt sehr, sehr gut an, auch vor allem auf Veranstaltungen, auf denen wir auch selber dann mit unserem Ausschankwagen stehen. Dann haben wir einen Bio-Pils, kalt gehopft, mit einem Aromahopfen, auch Natur-Trüb, wenn wir uns da bisschen abheben wollen. Wir haben das Bio-Helle, das ist unser einziges filtriertes Bier. Dann auch ohne PVPP, so wie es sich gehört im Bio-Bereich. PVPP ist ja so eine Art Mikroplastik, was von den großen Industriebrauereien häufig zugesetzt wird vor der Filtration.
Johannes Quirin: Hm?
Christopher: und das klassische Bio-Weizen und dann auch noch ein alkoholfreies Bio-Weizen.
Johannes Quirin: Also ist die Sortimentstiefe da schon mittlerweile dann auch schon für eine kleinere Brauerei recht tief oder breit geworden. War es denn von Anfang an auch euch wichtig, dass Bio-Bier nachher auch dabei rauskommt? Nachhaltigkeit spielt natürlich da sicherlich auch eine Rolle und Reinheitsgebot davon ganz mal abgesehen. Sowieso. Aber war das immer von Anfang an auch so das Ziel, okay, wir brauen Bio-Biere?
Christopher: Also wir haben tatsächlich konventionell angefangen, weil wir eben bei den ersten Brauereien auch keine andere Möglichkeit gehabt hätten, was die Biozertifizierung angeht. Wir hatten zunächst Wert gelegt auf regionale Zutaten, gerade bei unserem ersten Braustandort in Bruchsal, beim Bruselbräu war es so, dass da fünf Melzer von Durstmalz aus Heidelsheim, das ist
Johannes Quirin: Hm?
Christopher: gerade ums Eck von der Brauerei gewesen, eine Brauerei gegründet haben. Und dadurch hatten wir natürlich dann Zugriff aufs Malz direkt aus erster Hand. Und das war eigentlich am Anfang unser Fokus. Und als wir dann über Heidelberg, Langenzell, da gibt es eine Brauerei, die ist speziell für Graf Bier- und Kuckucks Brauereien gebaut. Als wir über die beiden Stationen in den Hochschwarzwald gekommen sind, wir dann mitbekommen, dass die Brauerei dort vor Ort in Bioqualität auch produzieren kann und entsprechend zertifiziert ist. Dann war für uns klar, wir kaufen selbst sehr gerne Bioprodukte. Dann werden wir ab sofort auf Bio umstellen. Seit Anfang 2018 produzieren wir auch alle Produkte in Bioqualität.
Johannes Quirin: Welche dieser verschiedenen Pire kommt denn jetzt bei euren Kunden bei euren Fans kann man vielleicht auch sagen besonders gut an ist das tatsächlich das Festbier ist das so der Long Seller der Bestseller
Christopher: Ja, also es ist tatsächlich auch das Pilz, wie es eben auch deutschlandweit ist. Also das deckt sich dann auch im Kleinen so ab, dass das Pilz dann das beliebteste Bier bei uns ist.
Johannes Quirin: Mhm. Wo kann man es denn überall kaufen? Euer Bier.
Christopher: Also neben den Veranstaltungen, die ich schon angesprochen habe, sind wir auch im Einzelhandel sehr gut vertreten. Von EDEKA über REWE, Alnatura, Scheginn, Biomärkte. Da wir sehr breit aufgestellt, auch in verschiedenen Fachgeschäften mit drin und aber auch hier in der lokalen Gastronomie.
Johannes Quirin: Und du hattest ja eben auch genau diesen Bierstand im Endeffekt angesprochen. Das war, wenn ich es richtig verstanden habe, das erste Crowdfunding-Projekt von Fächer Bräu.
Christopher: Genau so ist es. Das hatten wir dann 2019 durchführen müssen. hatten 2018 erstmaligen Stand auf der Bierbörse in Karlsruhe mit einem ganz tollen, coolen Feuerwehr-Bier-Truck, was wirklich ein ganz toller Eyecatcher war am Anfang und den wollten wir eigentlich die nächsten Jahre weiterhin verwenden. Dann wurde der aber leider verkauft.
Johannes Quirin: Mhm.
Christopher: Und wir haben da keinen adäquaten Ersatz gefunden und haben uns dann überlegen müssen, Mensch, wie machen wir es denn zukünftig? Und sind so eben auf so professionelle Pavillons gestoßen. Haben dann aber gemerkt, ist so ein Pavillon, der ist da doch ganz schön teuer. Also der ist jetzt weniger vergleichbar mit den Pavillons, die es im Baumarkt zu kaufen gibt. Und ja, dann haben wir gesagt, Mensch, jetzt probieren wir es mal aus. Damals ging es los mit den Crowdfundings. Giesinger ist da schon sehr, sehr stark eingestiegen. Ich bin dann damals auch zu Stefan Maix nach Giesing gefahren, habe mir ein paar Tipps geholt. Und dann haben wir gesagt, Mensch, jetzt probieren wir es mal. Und dann haben wir diese Mindestschwelle im Nachhinein bescheidenen 5000 Euro dann auch tatsächlich erreicht und konnten so für die Bierbörse dann professionelle Pavilions anschaffen. die wir heute noch im Einsatz haben. Sie waren dann tatsächlich das Geld wert.
Johannes Quirin: Hm. Ja und heute quasi kann man ja sagen jetzt steht ja auch schon wieder die nächste crowdfunding aktion am start die ist aber würde ich jetzt mal sagen deutlich größer als so ein bierstand.
Christopher: ist es genau richtig. Ja unser großes Ziel war es ja immer aus der Kuckuckbrauer Hei heraus dann irgendwann auch mal ein eigenes Sudhaus zu haben und da war es dann so, dass ich auf der Brau in Nürnberg im Jahr 2023 mitbekommen habe, dass ein Brauhaus in Karlsruhe aufhören möchte. Ich habe dann damals gleich Kontakt zum Verpächter aufgenommen und dann haben wir den Bewerbungsprozess überstanden und jetzt im Oktober 2025 geht es dann endlich los. Da können wir dann in die Räumlichkeiten rein. Wir wollen da zunächst starten mit dem Biergartenbetrieb im Bereich Veranstaltungen, aber auch
Johannes Quirin: Hm?
Christopher: mit Gesellschaften, Hochzeiten, Weihnachtsfeiern. Und dafür brauchen wir tatsächlich Geld. Das sind schon größere Investitionen, die wir da tätigen müssen. Und da haben wir uns im Crowdfunding-Bereich wieder was überlegt. Einmal ein Karlsruher Bierpapier. Da gibt es eine Silberversion, die geht bei 249 Euro los. Da gibt es dann einen edlen Ausdruck vom Bierpapier. Wir feiern dann einmal im Jahr so ein Bierpapier-Inhaberfest, wo man dann eben beispielsweise eine neue Biersorte vorstellt, wo es eine Premiere gibt, wo dann die Inhaber das gleich als erste probieren dürfen. Es gibt Freibier, gibt freie alkoholfreie Getränke. haben ein Buffet am Start und wir berichten natürlich auch über die aktuelle Entwicklung von Fächerbräu. Und ganz besonders ist die Wall of Fame, die wir eingerichtet haben. Das heißt, alle, die da mit dem Bierpapier sich beteiligen, werden da verewigt. Und wir haben da noch das Bierpapier Gold. Da kommt dann noch das Thema Zins mit dazu. Das heißt, es wird dann auch entsprechend verzinst. Jetzt nicht flüssig, sondern tatsächlich in Geld.
Johannes Quirin: Mhm.
Christopher: Da schließen wir dann aber einen separaten Darlehensvertrag ab. Und was auch noch inklusive ist, ist der Karlsruher Bierpass, den man aber auch separat erwerben kann. Der gilt jeweils 12 Monate. Es ist ein Freibier pro Monat gratis und es gibt Rabatte auf Getränke und auch Rabatte im Online-Shop. Das Ganze setzen wir digital ⁓ als Wallet, gibt es aber für Sammler dann auch in analoger Form.
Johannes Quirin: Hm.
Christopher: Und ja, da sind wir tatsächlich fulminant gestartet. Wenn tatsächlich alle, die da Interesse daran haben, am Ende dann auch das Darlehen geben, dann haben wir da jetzt schon mal ein schönes Polster, wo wir zumindest mal mit dem Biergarten gut starten können. ja, wir sind aber natürlich dankbar für jeden weiteren Invest und für jede weitere Anfrage, die da kommt.
Johannes Quirin: Genau also da haben wir wie gesagt das Bierpapier Silber und das Papier Gold was natürlich für euch natürlich das andere macht bringt natürlich auch was aber natürlich das Gold ist natürlich immer schon mal schön das geht glaube ich ab 5000 Euro los wenn ich das so richtig verstanden habe auf eurer Seite findet man natürlich auch alles bei euch die Infos auf der Webseite und wie gesagt das wird ja natürlich auch verzinst und es gibt
Christopher: beistüttet.
Johannes Quirin: noch jede Menge Dinge, die du ja auch aufgezählt hast, dass tatsächlich da einfach eine schöne runde Sache ist für jemand, der sagt, mir liegt a. Fächerbräuer am Herzen oder regionales Bier am Herzen und ich möchte das dann halt auch gerne etwas unterstützen. ist denn so das Gefühl dabei tatsächlich dann auch zu sagen, okay, wir legen so was auf, weil wir da was gerne was machen, was gerne in der Zukunft oder in die Zukunft der Brauerei investieren wollen. Ist da immer, ist man da auch so bisschen hin und her gerissen, geht das hoffentlich gut, kriegt man genug Geld zusammen oder wie ist da so das Gefühlleben? Das wird mich mal interessieren.
Christopher: Also es ist natürlich schon leichter, wenn man da dann das Geld zusammenbekommt. Andererseits machen wir natürlich parallel auch einen entsprechenden Plan für die Bank fertig. Also das heißt, was da nicht finanziert wird, werden wir dann über die Bank finanzieren bzw. über entsprechende Fördergelder. Da lassen wir uns auch beraten. Aber klar, es ist natürlich schon einfacher. wenn man das dann über Privatdarlehen oder über das Crowdfunding dann entsprechend schon einsammeln kann.
Johannes Quirin: Das wird natürlich entspannter und vor allem natürlich dann auch hat man natürlich im Endeffekt dann auch noch mal zusätzlich ein paar mehr Fans in Karlsruhe und Umgebung gewonnen, die das Bier lieben, euch mögen und natürlich dann sagen, hey Fächerbräu, muss eine eigene Brauerei kriegen, ein Biergarten und eine Gastronomie. Also das ist ja so dieses große Bild, was ihr da auch gemeinsam entwickelt habt. Jetzt ist es so, ist das die Perspektive. Wohin soll es denn da auch noch weitergehen? Ich meine, er plant gemeinsam, so was umzusetzen. hat man natürlich aber auch schon mal irgendwo sicherlich schon ein paar noch Gedanken mehr, in welche Richtung geht's. Heißt, dass dann, wenn ihr einen eigenen Brauereistandort habt, dann auch mehr Biersorten oder noch gezielter zu arbeiten, wo man sagt, okay, da können wir auch mal noch einfacher ... paar Sessionale oder Aktionsbiere selbst produzieren. Was ist eigentlich der Hintergedanke, warum eine Brauerei tatsächlich mit Brauanlage und so weiter dann aufzubauen oder einzusteigen, sag ich mal, wenn da jemand was aufgibt?
Christopher: Also auf jeden Fall die Chance dann tatsächlich auch mehr Biersorten zu brauen. Da können wir uns dann austoben. Da kann ich dann kreativ werden. Da kann ich dann vom IPA über einen Doppelbock bis hin zum NIPA, New English IPA, mich da austoben und da habe ich richtig Lust drauf, weil man da eine schöne... haben im Sudhaus mit zehn Hektoliter, da kann man wirklich auch mal schön rum experimentieren. Und wir wollen aber auch das, was wir erlebt haben, nämlich die Gastfreundschaft in den Kugux Brauereien, wollen wir natürlich auch weitergeben. Also wenn es Brauer gibt, die Lust haben auf der Anlage zu brauen, sind wir dann natürlich auch offen. Also wir möchten die Anlage dann auch entsprechend vermieten.
Johannes Quirin: Hm.
Christopher: Klar, geht dann natürlich schon weiter, dass man dann auch sagt, man möchte nicht nur das Tankbier direkt vor Ort ausschenken, sondern dann auch direkt vor Ort ins Fass füllen, sodass man dann die Gastronomie beliefern können und natürlich auch unsere eigenen Feste und Veranstaltungen, denen wir stehen. Und klar, irgendwann ist natürlich schon auch das große Ziel, auch im Flaschenbereich eine eigene Abfüllung zu haben. Da sind wir hier in der Region schon eher schwierig aufgestellt, was Brauereien angeht, wo man dann mal mit dem Tank hinfahren kann und vor Ort füllen kann. Das ist schon eine Herausforderung hier. Da denkt man dann natürlich schon drüber nach, ob man da eine kleine Flaschenabfüllung oder so dann noch in den Keller mit reinbaut oder ob man einen separaten Standort in der Nähe hätte, wo man dann das Ganze ein bisschen größer aufbauen kann. Das sind dann schon die Ziele für die Zukunft. Aber wir müssen jetzt erstmal unsere Hausaufgaben machen, was die Gastronomie angeht. Da gibt es, glaube ich, genug zu tun.
Johannes Quirin: Schritt für Schritt vorzugehen ist ja auch nie verkehrt. Schritt für Schritt ist für mich auch mal noch ein gutes Stichwort selbst gegeben. Mich würde auch noch mal interessieren, wie lange dauert denn tatsächlich so dieser Prozess vom Bier, bis es dann in der Flasche oder im Fass ist und ihr es dann auch verkaufen könnt, ausschenken könnt.
Christopher: Also wir brauchen etwa 7 bis 8 Stunden. Dann geht es in den Gär- und Lagerkeller. Gehrt dann je nach Biersorte zwischen 5 bis 8 Tagen. Und anschließend geht es dann in die Lagerung. Dort reift das Bier bei uns je nach Sorte zwischen 4 und 7 Wochen. Sodass es dann spätestens nach 8 Wochen dann fertig und trinkbar ist.
Johannes Quirin: Hm, du bist auch Piers Omelie.
Christopher: Ich bin auch Biersommelier, habe ich damals im Jahr 2018 machen dürfen in München-Grefelfingen und auch noch in Österreich, in Oberthrum. Ja und da habe ich tolle Erlebnisse gehabt, tolle Kollegen kennengelernt. Das war wirklich ein einmaliges Erlebnis und das sind natürlich Dinge, die ich dann auch gerne weitergebe. Also wir planen auch einen eigenen Tastingraum in dem neuen Brauhaus. Ein Kollege hat mal gesagt, es muss das Karlsruher Bierparadies werden und das ist auch unser großes Ziel. Und da gehören die Tastings mit dazu. Wir haben in dem Bereich auch sehr, sehr kompetentes Personal, die Tastingerfahrung haben. Auch die werden dann Tastings durchführen. Und so wollen wir die Begeisterung für Bier oder insgesamt Thema Genuss. Also wir haben Experten im Bereich Wein und Experten im Bereich Whisky. Wollen wir das auf jeden Fall auch weitergeben.
Johannes Quirin: Also ein rundum gelungenes Event wird das dann werden oder mehrere rundum Geschmack und Genuss von unterschiedlichen Getränken. Wobei natürlich bei manchen gibt es dann auch wieder eine Überschneidung in der Herstellung. Zumindest mal alles gärt irgendwie.
Christopher: Ja, genau. Whisky ist dann schon sehr, ähnlich. Am Ende fehlt dann nur der Hopfen. Genau. Und unser Weinexperte ist tatsächlich ein gelernter Brauer. Also der bringt dann auch die Expertise mit. Von daher haben wir da eine vollumfängliche Genusswelt, die wir da schaffen werden.
Johannes Quirin: Ja. Haha. Wenn ihr jetzt neue Biersorten kreiert, macht ihr das dann immer im Team gemeinsam? Gerade auch du als Biersommelier hast ja dann auch die Ausbildung genossen, einfach auch zu sagen, in die oder die Richtung könnt es eher geschmacklich, geruchlich von der Nase hergehen und so weiter und so fort, von der Farbe, was man natürlich da auch alles betrachtet, wie beim Wein. Wie kommt ihr da als Team zusammen, dann eine neue Biersorte zu erstellen?
Christopher: Also ganz ehrlich, am Anfang sind wir voll aufs Ganze gegangen und haben uns dann gleich getraut, im großen Kessel zu brauen. Mittlerweile ist es aber schon häufig so, dass wir dann sagen, wir setzen dann auch mal so ein Testsuit an mit 20 Liter, wo wir dann mal gucken, okay, passt das in der Richtung, kommt es gut an, muss man da was optimieren. Aber im Großen und Ganzen gehen wir sehr häufig das Risiko ein. Wir sind auch schon auf die Schnauze geflogen. Wir mussten auch mal 30 Hektoliter tatsächlich in den Gulli kippen. Weil damals eine Hefe nicht gegehrt hat. Und das hat uns damals fast die Existenz gekostet. Ja, solche Dinge passieren halt auch.
Johannes Quirin: Mmh. Hoho!
Christopher: Ja, aber wir haben auch eine gute Partnerschaft mit der Hochschule hier in Karlsruhe. Da gibt es auch eine kleine Testanlage, auf der wir brauen können. Also, ist unterschiedlich. Aber jetzt bei zehn Hektar, die wir da zukünftig dann pro Sud brauen können, kann man natürlich das Risiko auch mal eingehen.
Johannes Quirin: Ja klar, ist irgendwann hält sich dann das risiko in grenzen und das ist ja dann auch okay Letzten endes muss muss man ja auch solche dinge ausprobieren ansonsten weiß man ja tatsächlich auch nicht was dabei was dabei rauskommt und eben im großen Anzufangen ist natürlich auch schwierig aber lässt sich das was man im kleinen experimentiert hat dann auch genauso identisch wiederum im großen multiplizieren oder gibt es dann da auch minimale abweichungen
Christopher: Also es gibt immer große Herausforderungen, auch was jetzt die unterschiedlichen Brauereistandorte angeht. Es fängt an beim Wasser, welches Wasser hat man zur Verfügung. Wir haben teilweise sehr weiches Wasser jetzt im Hochschwarzwald, was super geeignet ist für die Hellenbiere. Wir haben jetzt in Karlsruhe ein sehr hartes Wasser, das ist perfekt geeignet fürs Festbier. Das hatten wir jetzt hier in Karlsruhe in Knielingen auch schon gebraut.
Johannes Quirin: Mh.
Christopher: Viele sagen, das war beste Festbier, das wir jemals gebraut haben. Von daher freuen wir uns drauf. Es ist aber auch ein Bierstil, der mit hartem Wasser sehr gut funktioniert. Dann geht es die Anlage. Wir haben teilweise auf direkt Original-Kupferkesseln gebraut. Wir haben in Edelstahl gebraut. Dann geht es weiter. Teilweise werden Anstellbottiche genutzt. Teilweise gibt es eine offene Gehrung. Andere wiederum haben ... ein Eintankverfahren, zylindrokonisch, dann gibt es aber auch flachkonische Tanks und liegende Tanks und so weiter. Und alles wirkt sich am Ende des Tages auf den Geschmack aus. Auch wenn man noch versucht, die gleichen Rohstoffe und Zutaten zu verwenden. Eine kleine Veränderung gibt es da schon, aber wir versuchen die Biere da natürlich schon möglichst gleich zu brauen. Aber gerade als Kleiner hat man keine Möglichkeit, wie die Großbrauereien, auch mal Beere zu verschneiden über den Verschneidbock. Bei uns ist es eben ein Sud. Man hat auch entsprechende Ernten, die anders ausfallen, die geschmacklich anders sind. Man hat mal bitteren Hopfen, man hat weniger bitteren Hopfen, aromatischen Hopfen. Geht dann auch wieder die Lagerung. Auch allein ...
Johannes Quirin: Mhm.
Christopher: Beim Festbier beispielsweise des Münchner Mals, je nachdem welche Milzerei das umsetzt, ist das auch wieder geschmacklich anders. Also wir haben da schon mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, aber dafür sind wir eine kleine Brauerei und das wissen eigentlich unsere Kunden auch zu schätzen, dass es so ist, dass es auch mal ein bisschen anders schmeckt.
Johannes Quirin: Ja, es ist ein Handwerksprodukt, das merkt man ja dann auch genau an solchen Dingen, dass es nicht immer identisch schmeckt, sondern einfach auf kleine Nuancen ankommt und dass das Bier weiterhin gebraut wird, geschmeckt und schmeckt und vielleicht dann zukünftig, wenn ihr euren eigenen Braustandort dann da auch habt, entsprechend doch vielleicht öfter mal gleichmäßiger schmeckt, aber trotzdem mit Liebe, Leidenschaft von Hand gemacht wird. Dafür muss dann jetzt kräftig noch weiter gesorgt werden. Auch wenn ihr das sowieso umsetzt, freut ihr euch trotzdem über jeden, der sich ja beim Crowdfunding beteiligt. Wie lange läuft das? Läuft das bis zu einem gewissen Zeitpunkt, das Crowdfunding? Oder kann man da auch jederzeit einsteigen, selbst wenn ihr da auch tatsächlich schon eröffnet habt am Standort?
Christopher: Also wir haben es tatsächlich vor bis zum dritten Quartal nächstes Jahr durchzuziehen, weil wir ja bis dahin auch nach wie vor finanzielle Mittel benötigen durch den Stufenplan, den wir haben. Und was es auf jeden Fall weiterhin geben wird, ist dann der Karlsruher Bierpass. Den wollen wir dauerhaft auch einführen. Mit dem Karlsruher Bierpapier müssen wir mal schauen, wie da die Entwicklung ist. Aber stand jetzt bis zur Eröffnung des Gesamtgebäudes in Q3 2026 wollen wir die Growth Funding Aktion noch durchführen.
Johannes Quirin: Das heißt, ist noch bisschen Zeit, wenn man sich das überlegen will, ist vielleicht auch ein schönes Geschenk manchmal, zu einem runden Geburtstag oder zu Weihnachten, was ja dann auch bald dieses Jahr vor der Tür steht. Also von daher kann man ja da auch sich vielfältig irgendwelche Gedanken machen, wie man dann euer Goldpapier, Silberpapier oder auch nur den Bierpass verschenkt. Ich sage herzlichen Dank, Christopher, für diese spannende Einblicke in die Entwicklung von Fächerbräu, von der Kuckucks Brauerei hin. zu einer Brauerei mit eigenen Sudkesseln und Standort. Ich finde, das ist echt immer sehr spannend, welche Wege man da geht. Das Groundfunding und die Vision, die ihr da habt, sollte unterstützt werden. Und wer einfach jetzt mehr erfahren will, wer Lust hat, eben Fächerpreu zu unterstützen und das bisher noch nicht gehört hat, der kann auf fächerpreu.de schauen. Dort gibt es alle Infos zum Bierpass, zum Bierpapier. Und dann werdet ihr einfach auch kleiner Teil des Projektes selbst und ich sage wie gesagt herzlichen Dank dir Christopher hat echt Spaß gemacht und ich muss unbedingt dann auch mal ein Fächerbräu probieren.
Christopher: Da bist du auf jeden Fall eingeladen nach Karlsruhe-Gnielingen in die Egon-Eiermann-Allee. Wir freuen uns sehr, wenn wir dich dort begrüßen können.